© DAV Sektion Rottal Neumarkt-St. Veit

Klettersteige im Trentino

29.05.2025

Am Donnerstag, den 29.05.2024 machten sich 14 DAV Teilnehmer/innen auf ins Trentino.

Nach der kurzweiligen Anreise ging es am Nachmittag mit der Einstiegskletterei am „Via Ferrata Rio Secco“ los. Bei windigem Wetter und bester Sonneneinstrahlung waren die 20 Minuten Wanderstrecke schnell überwunden und alle setzten zum ersten Mal die Karabiner an das Führungsseil. Mit grinsenden Gesichtern ging es ca. 2 Stunden und 260 Höhenmeter aufwärts. Die Kletterschwierigkeit Stufe „C“ war eher eine leichte Übung für die kommenden Tage. Nach kurzer Rast ging es zurück zum Parkplatz, anschließend ins Kaffee.  

Danach fuhren wir nach Arco ins Hotel (Arciduca Charming House Room). Ein tolles Abendessen in Arco rundete den ersten Tag ab.

Freitags starteten wir zum Wasserfall-Klettersteig „Via Ferrata Signora delle Acque“ bei Ballino am Tennosee. Der 30 Minutige steile Anstieg bei Hitze sollte alsbald durch den Einstieg am fallenden Wasser belohnt werden.  Es fielen Sätze wie: „So nah waren wir am Wasserfall noch nie“. Begeisterung war in allen Gesichtern zu sehen. Ganz leicht war es nicht am Seil, der Klettersteig ist zu Recht mit C/D bewertet.

Tagfüllend war die Tour noch nicht, ein zweiter Klettersteig musste her. Also fuhren wir im Anschluss zur „Drena Schlucht („Via Ferrata Rio Sallagoni“ ). Nicht schwierig, aber schön und schön kühl ging es in der Schlucht nach oben. Vor einigen Jahren wurde der Steig verlängert, was dem Klettergenuss nochmals deutlich steigerte. Am Ende gab es wieder glückliche Gesichter.

Die „Mannschaft“ wurde allerdings bei der Rückfahrt nach Arco jäh ausgebremst. Eine 2 Stunden dauernde Straßensperre verhindert ein gemeinsames Abendessen Beim nächtlichen Schlendern in Arco mit Option auf Eis hatten wieder alle zusammengefunden.

Alle waren gespannt, ob am nächsten Tag der einige Jahre gesperrte „Che Guevara“ wieder begehbar sein würde, da dieser Steig bisher immer das „high light“ für alle Teilnehmer war.  Unsere Touren-Guides machten sich die Entscheidung nicht leicht, den fertigen Steig vor der offiziellen Freigabe zu gehen.

Am Samstag ging es nach letzter Beratung und Zustimmung aller Teilnehmer doch los. Der „Via Ferrata Che Guevara“ ist mit B/C bewertet, hat 2 C Stellen und einigen Geh-Passagen dazwischen. Er ist nicht der schwerste Steig, aber der Längste im Trentino. Über 1500 Höhenmeter sind zu erklimmen. Auch die fittesten unter uns stöhnten bei teils sengender Sommerhitze. Nach über 5 Stunden war es geschafft: „Am Gipfelkreuz zu stehen sei dem Kletterer Lohn genug“. Na ja, ein kühles Bier dazu steigerte das Gipfelglücksgefühl. An diesen Kreuz vom Monte Casale (1632m) gibt es den fantastischen Blick hinüber nach Süden zum Gardasee. Abschließend war man sich einig: „Puh, hart, aber schön, dass wir ihn wieder gehen können“

Am Sonntag ging es für diejenigen, für die der gestrige Tag nicht hart genug war, zum „Via Ferrata Rino Pisetta“ (D/E). Nach einer Stunde schweißtreibenden Zustieges konnten alle die Wand am Einstieg mit der Kategorie  E gut überwinden. Danach wurde es etwas leichter, doch immer wieder galt es „knackige“ Stellen zu überwinden. Nach 600 m Kletterei wurde der Gipfel des Dain Picol 971m erreicht. Der „Sarche“, wie wir ihn umgangssprachlich nennen, „(…) ist der schönste Klettersteig am Trentino, man ist dem Felsen ganz nah“.  

Einige Teilnehmer/innen hatten für diesen Tag alternative Touren gewählt. 

Am letzten Abend saßen wir wieder alle zusammen beim gemütlichen Abendessen und ließen es uns gut gehen.

Am letzten Tag schließlich fuhren wir nach Mori, um zum Abschluss den „Via Ferrata Monte Albino“ (D) zu durchsteigen. Ein Genuss, mehr gibt’s dazu nicht zu schreiben. Anschließend kehrten wir noch in der Gelateria Bologna in Mori ein und traten danach die Rückreise an.

Übrigens hat es sich rumgesprochen, dass die vom DAV Rottal seit über 40 Jahren angebotene Tour „Klettersteige im Trentino“ wunderbar ist. Auch vom Alpenverrein Haag war eine Teilnehmerin mit Begeisterung dabei.

Besten Dank an die organisierenden und Tourenbegleiter Brigitte, Sigi und Roland, sowie den Autofahrern.

Bericht: Reinhard Bauer

Fotos: Teilnehmer